Niedersachsen will jetzt Wölfe besendern und vergrämen
Raubtiere sollen mit Sendern ausgestattet und Gummikugeln beschossen werden
Blaue Flecke für den Wolf
Amelinghausen. Das Niedersächsische Umweltministerium will jetzt durchgreifen gegen allzu aufdringliche Wölfe.
Ab nächster Woche soll ein schwedischer Experte versuchen, zunächst beim Rudel vom Truppenübungsplatz Munster und anschließend bei den anderen vier Rudeln im Land jeweils zwei Tiere per Betäubungsschuss einzufangen und mit einem Sender auszustatten, der mehr über das Verhalten der Raubtiere verrät. Wo sie zu nah an Siedlungen herankommen, sollen sie dann mit Gummigeschossen vergrämt werden, kündigte Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz gestern bei einem Pressegespräch im Rathaus in Amelinghausen an.
Dabei räumte die Ministeriumsvertreterin ein, dass die Wolfsbegegnungen mit dem Rudel vom Truppenübungsplatz nicht den bisherigen Erwartungen entsprechen, dass der Wolf den Menschen meidet. Das Wolfskonzept aus dem Jahr 2010 sei nicht mehr aktuell und werde überarbeitet: „Unsere Wölfe halten sich jedenfalls nicht daran, was in der Literatur steht. Wir erleben jede Woche eine neue Überraschung.“
Quelle: AZ-Online vom 29.05.2015
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